One World

Macht der 4 Elemente

16. Juni bis 2. Oktober 2022

Video: Helmut Wimmer
Die Sommerausstellung 2022 betrachtet von 16. Juni bis 2. Oktober 2022 die vier Elemente aus kunsthistorischer und zeitgenössischer Perspektive.

Ein harmonisches Zusammenspiel von Wasser, Feuer, Erde und Luft bildet seit jeher die Grundlage des Lebens und Überlebens dieser Welt. Die vier Elemente inspirieren Künstler*innen und Denker*innen deren Schönheit und Schrecken zu erforschen und darzustellen.

Die Exponate erzählen von der Disharmonie der Elemente und ihren unbändigen Kräften, von kriegerischer Macht, von Naturereignissen wie Gewitter, Vulkanausbrüchen, Erdbeben, Feuersbrünsten und Sintfluten, aber auch von Zauberei und Wundern, ihrer Schönheit und Magie. Heute warnen katastrophale Ereignisse eindringlich vor den irreparablen Folgen der aus dem Gleichgewicht geratenen Natur.

Da das Klima im Wandel aus der Disharmonie der Elemente resultiert, sind in der Ausstellung auch zeitgenössische Werke der »Climate Change Art« und des »Climate Change Design« zu bewundern. Dabei liegt der Schwerpunkt auf aktuellen Umweltfragen, innovativen Materialien sowie neuartigen Prozessen.

»Die diesjährige Ausstellung bietet den Besucher*innen die Gelegenheit, sich auf eine bedeutende und aktuelle Thematik einzulassen und sich damit vielfältig auseinanderzusetzen.«

Direktorin Veronika Sandbichler

Föhrenhain im Schlosspark

Wasser

Wasser als Lebensquell und aller Anfang. Es steht für Schöpfung, Reinigung, Ruhe, aber auch für Natur­gewalt und Zer­störung. Wird eingesetzt als Heilmittel oder zur artifiziellen Erschaffung von Wasser­spielen. Das Wasser der Seen und Meere repräsentiert eine Unend­lich­keit und Unergründ­lichkeit. Es erzählt von Meeres­göttern der antiken Mythologie, von Ent­deck­ungs­­reisen und aktuellen Thematiken rund um den blauen Planeten, Wasser­verteilung und Verschmutz­ung.

Foto: Helmut Wimmer
Historisch

Türklopfer mit Neptun 
Alessandro Vittoria (?), Venedig, 2. Hälfte 16. Jh.
Bronze; H. 38,4 cm, B. 30 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 5973

Die Bronzestatuette zeigt den römischen vollbärtigen, nackten Meeresgott Neptun, der in seiner Rechten sein Attribut, den Dreizack, hält. Er steht auf den überkreuzten Vorderläufen zweier Hippocampen – fabelhafte Meerwesen, halb Pferd, halb Fisch.

Zeitgenössisch

1000 Miles Away From Home
Maarten Vanden Eynde, 2010 (2009-2013)
5 Schneekugeln, Holzsockel, Mikroplastik
H. 12cm, D. 10cm
Privatsammlung

Die Schneekugeln repräsentieren die fünf großen Meereswirbel der Erde, in denen sich durch kreisförmige Strömungen Plastikmüll ansammelt. Jede Kugel ist mit Mikroplastik gefüllt, das der Künstler im Laufe von fünf Jahren im Nord- und Südatlantik, im Nord- und Südpazifik und im Indischen Ozean sammelte.

Foto: Helmut Wimmer

Feuer

Feuer als Energieträger unter den Elementen. Seine Kraft bringt Wärme, Gemütlich­keit, Hellig­keit, aber auch Zer­störung und Bedrohung. Es ist nützlich als Licht­- und Hitze­quelle. Wird ein­gesetzt im Handwerk oder zur Unter­haltung mit Feuer­werken und Inszenierungen. Vulkane als wahre Natur­schau­spiele zeugen von Faszination und Veränderung.

Historisch

Feuer
Giuseppe Arcimboldo
datiert und signiert: Josephus Arcimboldus Mlnensis. F.; IGN IS 1566
Öl auf Lindenholz; 66,5 x 51 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 1585

Arcimboldos Allegorie auf das Feuer gibt eindrücklich die Macht dieses Elements in all seiner Vielfalt wider. Die Darstellung ist auch eine vielschichtige Würdigung des kaiserlichen Auftraggebers Maximilian II. Es demonstriert seine Herrschaft über das Element Feuer und Kriegsführung mit Waffen. Das Gemälde Arcimboldos versteht sich damit auch als geschickt inszenierte politische Propaganda.  

Zeitgenössisch

Little Sun
Olafur Eliasson, Frederik Ottesen, 2012
Polycarbonat Plastik, Solarpanelle, LED

Warum nicht den natürlichen und vor allem sauberen Energie- und Lichtspender direkt nützen: die Sonne. Diese LED-Solarlampe ist gefertigt aus nachhaltigen Materialien und soll niederschwellig Licht in geografisch-wirtschaftlich entlegene Regionen bringen, die keinen Zugang zu Elektrizität haben.

Erde

Erde steht für Fruchtbarkeit, dient als Nahrungslieferant und sorgt für Behausung und Stabilität. Aus ihr resultieren Landwirtschaft, Gartenbau, Bergbau und Handel. Sie liefert uns wertvolle Bodenschätze wie Edelsteine, bringt aber auch zahlreiche Naturkatastrophen mit sich. Erde als Anfang und Ende von Allem.

Foto: Helmut Wimmer
Historisch

Ceres und die vier Elemente
Jan Brueghel d. Ä., Hendrik van Balen
Signiert und datiert: BRVEGHEL 1604
Öl auf Kupfer; 41,8 x 70,5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 815

Eine paradiesische Szenerie, die den Reichtum und die Schönheit der Natur feiert: In der Mitte befindet sich Ceres, die römische Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Sie ist in ein rotes Tuch gehüllt und mit ihren typischen Attributen ausgestattet: einem Kranz aus Ähren und einem Füllhorn voller Obst und Gemüse.

Zeitgenössisch

New Territories
Nicolás Lamas, 2016
abgeriebener Metallglobus
D. 17 cm
Privatsammlung

Der Künstler ließ den Globus als zufälliges Fundstück tagelang über die (reale) raue Erdoberfläche rollen. Länder und Grenzen wurden langsam gelöscht, sichtbar bleiben Farbreste und damit Ende und Anfang zugleich.

Foto: Helmut Wimmer

Luft

Luft bedeutet Leichtigkeit, Unsichtbarkeit und Bewegung. Zwischen Himmel und Erde entstehen Stürme, Wetter, Sternbilder und eine grenzenlose Ewigkeit. Die Vögel bewegen sich nahezu schwerelos durch die Freiheit der Luft. Sie bringt sowohl Sauberkeit als auch Verschmutzung. Ein Ausschluss des Elements erfolgt nur im luftleeren Raum – dem Vakuum.

Historisch

Entfesselung der Winde
Hans von Aachen, Prag, um 1600
Alabaster, beidseitig bemalt; 37 x 45 cm
Schloss Ambras Innsbruck, Inv.-Nr. PA 941

Die Entfesselung der Winde stellt das Element Luft dar: Juno stiftet Aeolus dazu an, die im Berg versperrten Winde mit dessen Szepter zu entfesseln. Ein Sturm soll die Schiffe ihres Feindes Aeneas in Gefahr bringen. Als Gegenleistung bietet Juno Aeolus eine schöne Quellnymphe an, die am anderen Ufer zu sehen ist. 

Zeitgenössisch

Bubble Tray
crafting plastics! studio, Slowakei
Biopolymer

Das von Hand geformte federleichte Tablett mit seiner perligen Textur ist ausschließlich aus Biopolymer hergestellt. 100% biobasiert und kompostierbar.

Schlosspark

Kooperation Österreichische Bundesgärten

Erstmals werden auch der das Schloss umgebende Park und ein Bereich des Innsbrucker Hofgartens zum Ausstellungsort. Die Elemente sind im Ambraser Schlosspark für Besucher*innen direkt zu erleben und werden anhand von verschiedenen Stationen – jeweils passend zu einem der vier Elemente – gezielt in Szene gesetzt.

In Kooperation mit

Wasserfall

wildes Wasser

Für die Gestaltung des Wasserfalls wurde eine Umleitung des Bachs veranlasst. Erzherzog Karl Ludwig ließ die Anlage zwischen 1856 und 1862 erneuern und erweitern. Davor ist auf den Plänen keine Aussichtsplattform erkennbar. 

Wasserfall

Löschteich

stilles Wasser

Ursprünglich im Jahr 1856 konzipiert und eingerichtet als Schwimmbad. Heute als Löschteich und dekoratives Gartenelement zu besichtigen.

Großer Weiher

stilles Wasser

Mit Wasser aus dem Lanserbach wird der Weiher versorgt. Er ist Heimat zahlreicher tierischer Bewohner, wie Wasservögel und Fische. 

Hängende Hainbuche

Blätter­rauschen

Geschätztes Alter: 120 Jahre. Die Blätter zeichnen sich aus durch ihre gröbere Struktur und Robustheit. Im Herbst werden sie braun, halten sich aber hartnäckig lange bis sie fallen.

Hängende Hainbuche

Rotbuche

Blätter­rauschen

Geschätztes Alter: 200 Jahre. Das Rauschen der Rotbuche ist ein regelmäßiges, fließendes Geräusch. Ihre Blätter sind geschmeidig und fein-strukturiert.
 

Bacchusgrotte

Übergang Luft zu Erde

Das Klima in der in Fels gehauenen Grotte ist feucht und kühl. Sie wurde als Teil der Parkanlage im Auftrag von Erzherzog Ferdinand II. im 16. Jahrhundert künstlich erschaffen.

Weizen

Fruchtbarkeit

Um sein bestmögliches Wachstum zu erreichen, benötigt der Weizen neben einem durchlässigen, reichen Boden und gezieltem Düngen auch reichlich Sonne.

Scheiterhaufen

Holzscheiteln

Ein speziell inszenierter Brandplatz. Wenn Bäume sterben, wird ihr Holz oft als Brennmaterial zum Heizen oder für Handwerk genutzt.

Föhrenhain

Die vier Elemente und der Kreislauf des Baumlebens

Baum des Jahres 2022

Föhren können 800 Jahre alt werden, sind sehr anpassungsfähig und kommen auch mit Trockenheit sehr gut klar. Die Bäume sind in der Erde verankert, sie transportieren Wasser zur Krone und atmen Luft durch die Blätter. Am Ende ihrer Lebenszeit werden sie durch Feuer wieder zu Erde.

Führungsprogramm

Öffentliche Führungen
  • One World - Macht der 4 Elemente: Führung durch die Ausstellung, täglich um 15.30 Uhr
  • Die Elemente mit allen Sinnen: Führung durch den Schlosspark, Termine folgen.
Kinderprogramm
  • Wasser, Feuer, Erde, Luft: 60-minütige Führung für Kinder, Samstag, 16.07., 06.08. und 24.09.2022, um 14.30 Uhr
  • Programm im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges: 90-minütiger Workshop für Kinder, Mittwoch, 24.08. und 07.09.2022, um 14.30 Uhr
     
Director’s Choice
  • Sonderführung mit Direktorin Dr. Veronika Sandbichler zu ihren persönlichen Lieblingsstücken der Ausstellung.
  • Termine auf Anfrage.
Curator’s Choice
  • Die KuratorInnen begeistern mit spannenden Geschichten zur Ausstellung.
  • Mit Dr. Claudia Lehner-Jobst: 22.07. und 30.09.2022
  • Mit Dr. Katharina Seidl und Dr. Thomas Kuster: 24.06. und 05.08.2022

Kontakt Führungsbuchung & Information:
Kunstvermittlung Schloss Ambras Innsbruck • +43 1 525 24 – 4804 • kunstvermittlung@schlossambras-innsbruck.at

Änderungen vorbehalten. Stand 31.05.2022